Letzte Woche im Westen

Published on March 28, 2011 by , in Blogosphere, Business Model, Technology

Das ist der Start meiner neuen Rubrik “Letzte Woche im Westen”. Mit Daily Dose hatte ich mal ähnliches versucht, ist aber nicht gelungen. Weil aber jetzt mehr Zeit mit der Analyse von Social Media und Apps verbringe, dachte ich, ich kann mal wieder eine regelmäßige Rubrik vesuchen. Der Experte bemerkt zugleich, dass ich die angestrebte Frequenz drastisch reduziert habe, von täglich zu wöchentlich. Mal sehen, ob das klappt. Aber nun, ohne weitere Umschweife, geht’s los.

 

Süd bei Südwest (SXSW)

Das erste große Thema letzte vorvorletzte Woche war das South By Southwest Festival. Ursprünglich 1987 als Filmfestival gegründet ist es mittlerweile zu einem der wichtigsten Ereignisse für Onlinekultur geworden. Vor Allem junge Startups zieht es hierher, um Buzz zu generieren, Investoren zu finden oder das nächste Twitter zu werden. Letzterer wurden durch das SXSW gerühmt: 2007 nutzten SXSW Besucher Twitter um sich gegenseitig über Parties und Events rund um das Festival zu informieren. Das funktionierte so gut, dass sich die Benutzerzahlen täglich vervielfachten. Die Twitter User blieben und vermehrten sich fleissig weiter, ein bis heute anhaltender Trend (zu Zeit werden täglich ca. 140 Millionen Tweets versendet und 460 Tausend neue Benutzer melden sich an). Dieses Jahr scheint es noch nicht den Superüberflieger zu geben. Viel scheint sich um QR Codes zu drehen, und Soziale Netzwerke mit enger gefassten Nutzerkreis. Aber man muss noch ein paar Tage warten, bis sich absehen lässt, was kleben bleibt. Wir melden uns wieder.

 

Das iPad 2

Mittlerweile das zweite große Ereignis für Apple im Jahresverlauf ist der Launch des jeweils neusten iPads. Die eingefleischten Fans sitzen seit Wochen in den Startlöchern, es wird seit Monaten gemutmaßt über neue Details und Features. Vermeintliche Fotos finden sich auf den einschlägigen Gadget Blogs. Dann endlich, Anfang März, ließ der kranke Steve Jobs die Katze persönlich aus dem Sack, sehr charismatisch, wie immer. Das Ergebnis: das neue iPad setzt die Messlatte für die immer noch in den Kinderschuhen steckende Konkurrenz wieder ein Stückchen höher. Das iPad 2 ist dünner, schneller und hat neue Features bekommen, wie zum Beispiel zwei Kameras. Natürlich waren die Kritiker sofort zur Stelle und haben angemerkt, dass es immer noch keinen SD Slot gäbe, keine größeren Festplatten und das neue iOS immer noch keine Widgets hätte. Stimmt auch alles, aber das wird den Erfolg kaum bremsen, am Ende des Tages braucht man das alles nämlich nicht oder nur wenige und dann nur selten. Übrigends: ich war ein ganz großer Skeptiker als die erste Generation gelauncht wurde. Nachdem wir dann ein Gerät für’s Büro gekauft hatten, nahm ich das iPad öfter mal mit nach Hause und hab schnell festgestellt, dass ich meinen Computer eigentlich gar nicht mehr brauche. Das Meiste ließ sich plötzlich ganz gut per iPad erledigen. Hauptsächlich weil Apps einfach besser durchdachte User Interfaces bieten als ihre Web Pendants. Surfen und Mediakonsum ist einfach perfekt auf dem Tablet. Jetzt, nach ein paar Wochen im Verkauf lässt sich sagen, dass das iPad 2 wieder weg geht wie geschnitten Brot. Ich selbst bin seit 3 Wochen dabei, bei der Jagd. Am ersten Wochenende (an dem laut Reuters ca. 1 Millionen Geräte verkauft wurden) war ich nachts um 1:30 Uhr im Apple Store auf der 5th Avenue. All iPads ausverkauft, nur noch die 3G Variante für das Verizon Netz waren vorhanden (was sogar gar nicht schlecht wäre, würde LTE unterstützt werden, Verizons 4G Netz). Auch die folgenden Tage hatte ich weniger Glück. Einmal habe ich morgends um 8:00 Uhr an der Upper West Side angerufen. Die nette Dame am Telefon meinte nur, dass es eine neue Lieferung gäbe, aber sie wüsste nicht wie viele Geräte darunter wären. Um 9:00 machte der Laden auf und ich könne mich gerne draußen anstellen, die Schlange wäre  allerdings schon 2 Blocks lang. Was? Wie bitte? Eine Stunde vor Ladenöffnung, 5 oder 6 Tage nach Verkaufsstart um 8:00 Uhr morgends stehen schon Hunderte von Menschen an um ein iPad zu ergattern? Eindeutig zu viel für mich, ich glaub ich muss dann doch in den sauren Apfel beissen und das Teil online erwerben, mit 4 Wochen Lieferzeit, versteht sich. Mehr dazu in Kürze.