Hummerkrabben an Weißwein auf Pestonudeln
Published on May 13, 2009 by Olaf Kreitz, in Food
Dieses Rezept ist eines meiner Klassiker. Was viele vielleicht nicht wissen: New York ist einer der besten Plätze auf der Welt für Freunde von frischem Fisch. Wir kaufen gerne in Chinatown ein, da ist der Durchsatz hoch und die Preise niedrig. Ein Pfund tagesfrischer Hummerkrabben (King Prawns) kostet knapp $8, das ist dann auch die Obergrenze dessen, was man hier für Krustentiere ausgeben kann, wenn man mal von Hummer selber absieht. Das Gemüse kann man hier auch noch gleich holen, für unser Rezept brauchen wir nur Knoblauch und eine Zwiebel. Rukola bekommt man in Chinatown leider nicht, dafür müssen wir dann noch extra eine Abstecher bei Fairway auf der Upper West Side machen. Dort bekommen wir auch die Pinienkerne, den frischen Basilikum und den Parmesan, Parmigiana-Reggiano versteht sich. Der Weißwein kommt von Astor Wines oder Trader Joes, ein dritter Stop auf der Einkaufstour, ganz normal hier in der Stadt.
Zutaten
Für das Pesto:
- Zwei Hände voll frische Basilikumblätter (1 Cup)
- Eine grosse Knoblauchzehe
- ca. 3 Esslöffel Pinienkerne, kurz in der Pfanne geröstet
- Eine gehäufte Hand voll geriebener Parmesan (1/2 Cup)
- etwas Salz, Pfeffer
- Olivenöl
Den Basilikum klein hacken, Knoblauch ebenfalls (ich nehme immer das Messer, nie eine Knoblauchpresse). Pinienkerne, Knoblauch und Basilikum in den Mörser geben und mörsern bis alles ziemlich sämig ist. Dann abwechselnd Parmesan und Öl dazu geben. Mehr Käse macht die Sache trockener, mehr Öl feuchter. Das macht man so lange, bis sich die gewünschte Konsistenz eingestellt hat. Ich stampfe das immer mit dem Mörser mangels anderer Küchengeräte, wenn man einen kleiner Mixer hierfür hat, dann ist das auch gut. Schmecken tut die gemörserte Geschichte sehr intensiv, weil man durch das Pressen viel Geschmack aus den Zutaten quetscht. Gegen Ende mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken (je nach verwendetem Parmesan ergibt sich bereits eine gewisse Würze). Kurz ruhen lassen.
Für die Krabben:
- ein Pfund Hummerkrabben, geputzt
- eine halbe Zwiebel, in dünne Ringe geschnitten
- eine halbe Knoblauchzehe, gehackt
- 2 Gläser Weißwein
- etwas Olivenöl
- Pfeffer und Salz
Die Hummerkrabben kaufen wir immer frisch und ich muss zugeben, dass ich selten für das Putzen verantwortlich bin, was viel Arbeit ist. Dafür schmecken frische Krabben einfach am besten und wenn man sie selbst reinigt wird es wenigstens gründlich. Mit etwas Öl werden die Zwiebeln langsam gebraten, bis sie goldbraun sind und ein süß-saures Aroma die Schärfe komplett ersetzt hat. Gegen Ende des Zwiebeldünstens gebe ich den Knoblauch dazu, nicht zu früh, sonst wird er zu schnell braun. Nochmals ein wenig Öl dazu geben, kurz die Flamme höher schalten und die Krabben dazu geben. Die graue Farbe geht langsam in ein Rosa über, sobald man mehr Rosa als Grau sieht, Flamme runter und Weißwein drauf. Jetzt kann man alles noch so 3 – 5 Minuten köcheln lassen, bis der Weißwein nicht mehr zu alkoholisch riecht. Ich verwende einen frischen, leichten Weißwein, Sauvignon Blanc oder Vinho Verde. Gegen Ende mit Salz und Pfeffer abschmecken. Im Zweifelsfall mal eine Krabbe rausnehmen und reinbeißen. Das muss richtig knacken, die Krabben sollen auf keinen Fall verkocht sein.
Während das Krustentier sich mit dem Weisswein angefreundet hat, habe ich die Bandnudeln gekocht. Frische sind natürlich die erste Wahl, habe ich aber oft nicht und so gibt’s dann getrocknete, die al dente gekocht werden. Die Nudeln kurz abschwenken und zurück in den Topf. Beherzt ein paar Löffel vom frischen Pesto hinzugeben und alles so lange umrühren, bis alle Nudeln mit Pesto eingehüllt sind. Die Pestonudeln auf einem Teller anrichten, Hummerkrabben samt Sauce hinzugeben (ich gebe das gerne oben drauf) und mit ein wenig Rukola garnieren. Wenn man von dem leckeren Reggiano nicht genug bekommen kann (wie ich), reibt man zum Schluss noch etwas davon über das ganze Gericht. Mit frischem Pfeffer abrunden und los gehts. Natürlich passt hierzu ein Weißwein am besten, zum Beispiel den selben, den man zum Kochen verwendet hat.
Guten Appetit!
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